Ein sonniges, fast touristenfreies Brüssel

AutorInnen: Giulia Coviello und Camille Lepetit

Wo: Brüssel

Reiseroute: Bern – Basel – Frankfurt Flughafen – Bruxelles-Midi

Verkehrsmittel: Zug

Kosten: ca. 120.- pro Person

Mein Arbeitskollege und ich durften kostenlos für drei Tage nach Brüssel fahren.
Der Reisebericht unserer erholsamen Kurzreise in das Land des Bieres, der Waffeln und Pommes Frites.

Unser Glück begann eineinhalb Wochen vor der Abreise, als wir eine E-Mail erhielten, in der nach dem first come, first serve- Prinzip, 4 Zugtickets nach Brüssel verschenkt wurden. Die ursprünglich geplante Veranstaltung wurde wegen dem Coronavirus abgesagt, die Zugtickets konnten jedoch nicht rückerstattet werden. Wegen den vollen Terminkalendern und den unterschiedlich grossen Verpflichtungen, konnten sich nur zwei Praktikanten/ innen auf eine solch spontane Reise einlassen.

Gerade weil das Reisen zu dieser Zeit nicht mehr so einfach geht, freuten wir uns besonders fest auf die bevorstehende Kurzreise.

Eine angenehme und schnelle Reise

Wegen der Coronavirus-Pandemie wurden nicht nur zahlreiche Veranstaltungen abgesagt, sondern auch Zugfahrpläne verdünnt. Beide unserer Zugverbindungen, Hin- und Rückweg, waren annulliert worden. Trotzdem verlief das Umbuchen relativ einfach und wir entschieden uns für die erste Verbindung am Mittwochmorgen: der Zug um 06:04 Uhr. Nach einem mehr oder weniger chaotischen Aufwachen (glücklicherweise schaffte es eine der beiden Personen rechtzeitig aufzustehen und die Zweite anzurufen...) verlief die Hinfahrt reibungslos. Umsteigen mussten wir zwei Mal: in Basel und am Frankfurter Flughafen. Eine alternative Route wäre diejenige durch Paris, die etwa gleich lange dauert.

Der Bahnhof Brüssel-Midi befindet sich in einem ärmeren Teil der Stadt. Es gibt viele Baustellen, der Strassenverkehr ist chaotisch und der Weg zu Fuss ist eher mühsam.  Je nach Lage der Unterkunft empfehlen wir deshalb an der Haltestelle Brüssel-Nord (ist auch etwas näher beim Stadtzentrum), auszusteigen. Wenn ihr euch ohnehin für den Bahnhof Brüssel-Midi entscheidet, lässt euch von diesem ersten Eindruck der Stadt nicht täuschen.

Bier, Waffeln und Sonnenschein

Die Brüsseler Innenstadt ist sehr schön und lädt zum Bummeln ein, auch wenn es noch Raum für Verbesserungen gibt. Man verirrt sich gerne in den engen Gassen um bei der nächsten Straßenbiegung von riesigen Fresken als Hommage an die 9. Kunst (der Comic-Strip) oder von schönen alten Häusern überrascht zu werden. Unser Vorteil war, dass wir die Stadt ohne den üblichen Touristenstrom genießen konnten.

Der Atomium (gebaut für die erste Expo 58) und der umliegende Parc de Laeken sind einen Besuch wert. Der Weg zu Fuss vom Stadtzentrum zum Atomium ist sehr lang und führt durch die schmutzige Vorstadt. Auch für diejenigen, die beim Reisen gerne überall zu Fuss gehen, empfehlen wir das Tram. Ihr spart nicht nur Zeit sondern auch unangenehme Anblicke und Gerüche.
Aus einer der Kugeln des Atomiums kann man aus fast 100 Metern Höhe den 360°-Blick auf die Hauptstadt geniessen. In den anderen Kugeln befinden sich verschiedene Ausstellungen wie zum Beispiel die Geschichte des Atomiums und Brüssels nach dem 2. Weltkrieg oder die Kunstwerke des Malers Pieter Bruegel der Ältere.

Das gastronomische Angebot ist sehr vielfältig und die Möglichkeiten zur Erfrischung sind im Land des Bieres endlos. Unsere kulinarische Weltreise führte uns in den Libanon, nach Äthiopien (der Restaurant KoKoB, eine ausgezeichnete Entdeckung!) und China. Das Nachtleben haben wir als lebhaft und vielfältig erlebt. Und dies wird sich nach der aktuellen Gesundheitskrise sicherlich noch vervielfachen.

Die Rückreise auf gleichem Weg wie die Hinreise wäre ohne einen traurigen Unfall, der uns um eine gute Stunde verzögerte, genauso angenehm gewesen. Der Zug bietet viele Vorteile: wenn früh genug gebucht wird, können für wenig Geld auch 1. Klass-Tickets gekauft werden. Die Zugbahnhöfe, im Gegensatz zu den Flughäfen, liegen oft sehr nahe am Zentrum. Bei einer Reise mit der Deutschen Bahn darf man sich ausserdem über kostenloses und schnelles Wifi freuen. Auch der Komfort in den Zügen ist besser, da im Allgemeinen mehr Platz zur Verfügung steht und mehr Flexibilität in Bezug auf die Menge des Gepäcks und dessen Kontrolle besteht.

.hausformat | Webdesign, TYPO3, 3D Animation, Video, Game, Print